meritorische Güter

meritorische Güter
meritorische Güter,
 
Merit-Goods ['merɪt gʊdz, englisch], Finanzwissenschaft: auf R. A. Musgrave (1957/59) zurückgehender Begriff für Güter beziehungsweise individuelle Bedürfnisse (meritorische Bedürfnisse, Merit-Wants), bei denen der Staat in bewusstem Gegensatz zum Prinzip der Konsumentensouveränität in das Marktgeschehen eingreifen muss (normatives, rechtfertigendes Konzept der meritorischen Güter) beziehungsweise eingreift (positives, erklärendes Konzept der meritorischen Güter), um das für »falsch« erachtete Konsumentenverhalten (»verzerrte« individuelle Präferenzen) zu korrigieren. Der Staatseingriff kann auf eine Verringerung (Demeritorisierung) des Konsums (z. B. durch Besteuerung von Alkohol und Tabak) oder auf dessen Erhöhung (Meritorisierung) abzielen (z. B. gesetzliche Schulpflicht, Sozialversicherungspflicht, Impfzwang). Die Interventionen könnten mit unvollständigen beziehungsweise fehlenden Informationen der Konsumenten, externen Effekten des individuellen Verhaltens sowie angestrebten Umverteilungszielen begründet werden. (öffentliche Güter)

Universal-Lexikon. 2012.

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